• Reza Majdodin ist ein Iranischer Fotograf und Kameramann, der seit 2013 in Wien lebt. Seine künstlerische Laufbahn begann in Teheran mit einem Studium an der Art University of Tehran. Dort studierte er klassische Gitarre und ging mit diesem Fach nach Wien an das Prayner Konservatorium. Er studierte zusätzlich Musikwissenschaft an der Universität Wien. 2019 begründete er als Qualified Austrian Photographer das Triangle Studio mit, das sich auf Theater-und Kunstfotografie fokussiert und neben Porträts auch Videos im Bereich Marketing und Unterhaltung produziert. Zuletzt war er Director of Photography beim Film "EDELWEISS."

  • “Reza Majdodin beschäftigt sich in seinem Stipendium mit dem Thema Einbürgerung und Staatsbürgerschaft. Er begleitet mit seiner Kamera Menschen, die - wie er selbst - im Staatsbürgerschafts-Verfahren sind. Darunter viele Personen, die monate-beziehungsweise jahrelang auf die Staatsbürgerschaft warten. Er vertieft das Thema durch die Begleitung von Expert*innen und Initiativen und legt einen Fokus auf die systematische Diskriminierung im gesamten Einbürgerungsprozess, der von der MA35 durchgeführt wird. Die Jury wurde überzeugt von der Notwendigkeit und Aktualität des Themas und ist darüber hinaus sehr beeindruckt von seiner künstlerischen Qualität.

  • Der Dokumentarfilm "Antrag abgelehnt"(Working Title) geht jenen Geschichten auf den Grund, die laufend rund um uns herum passieren: Dieser Film handelt von "neuen" österreichischen Staatsbürger*innen und Personen, die sich gerade im Antragsprozess befinden. Der Film wird Interviews mit bekannten und unbekannten Personen enthalten, die den Prozess der "Einbürgerung" in Österreich erlebt haben oder gerade erleben sowie mit Expert:innen (wissenschaftlich und zeitgeschichtlich). Der Film skizziert in welchem Kontext sich die österreichische Staatsbürgerschaft historisch entwickelt hat (mit Fokus auf das 20.Jahrhundert) und lenkt die Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation im Magistrat für "Einwanderung und Staatsbürgerschaft", der MA35. “Antrag abgelehnt” ist ein Film, der zeigt wie schwierig es ist neue Wurzeln zu schlagen - im emotionalen, rechtlichen und sozialen Sinn.

REZA MAJDODIN

EVANGELISTA SIE

  • Evangelista arbeitet in der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche im Team Nonprofit-Journalismus und leitet das Fellowship-Programm "Increasing Diversity in Investigative Journalism". Sie bringt Erfahrungen im Bereich Journalismus, Redaktion, Projektmanagement und Mediengründung (blackcitystories.org) mit, hat einen Master in Journalismus und Neue Medien sowie in Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens. Evangelista hat Trainings zu Medien- und Journalismusinnovation absolviert und nimmt am Accelerator-Programm Media Innovation Lab & am Medienstart-Programm für Mediengründer*innen 2023 teil.

  • “In digitalen Zeiten von AI und rechten Narrativen, die sich in sozialen Medien breit machen, ist unabhängiger, transparenter und lösungsorientierter Journalismus wichtiger denn je. Medienhäuser sollten ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sein, aber oft sind sie ein elitärer, weißer Elfenbeinturm. Österreich hat ein ernstzunehmendes Problem mit rassistischen Strukturen - diese finden sich auch in der österreichischen Medienlandschaft wieder. Evangelista möchte sich mit ihrem Projekt gegen diese Entwicklung wehren. Nicht nur das, sie möchte Schwarze Österreicher*innen im ersten Schritt interviewen, im zweiten Schritt repräsentieren, im dritten empowern. Evangelista hat die gesamte Jury mit ihrem Projekt, der Planung und der Präsentation überzeugt. Evangelista setzt mit Ihrem Projekt “The Chance” ein klares Zeichen für lösungsorientierten, antirassistischen Journalismus und dieses Zeichen unterstützt die Jury einstimmig.”

  • The Chance ist ein digitales Live-Magazin für Schwarze Millennials in Österreich, Deutschland und der Schweiz, das Stereotypen und Diskriminierung afrikanischer Diasporas in den Medien durch lösungsorientierte journalistische Geschichten über Schwarze Lebensrealitäten in deutscher und englischer Sprache unter Verwendung innovativer Formate wie kurzer Animationsfilme und musikalischer News-Jam-Produktionen herausfordert. Das Team besteht hauptsächlich aus Schwarzen und afro-diasporischen Journalist*innen und Medienschaffenden. Unser Ziel ist es, ganzheitliche, ermächtigende Darstellungen von und sozialen Wandel für Schwarze/Afro-Diaspora im deutschsprachigen Raum voranzutreiben. Das Pilotprojekt blackcitystories.org wurde 2020 mit dem Stars4Media Diversity Prize ausgezeichnet.

VIVIAN CRESPO ZURITA

  • Vivian Crespo Zurita widmet sich in ihrer Arbeit Performances, Malerei und Installationen und geht dabei mit verschiedenen Techniken und gerecyclten Materialien vor. Ihre künstlerische Laufbahn ist durchwoben von autodidaktisch erlernten Skills. Dabei reflektiert sie in ihrer Arbeit die angestammte Kraft der Frauen in ihrer Familie, sowie deren Spiritualität. Vivians Kunst ist ein Symbol der Ermächtigung und wichtiges Werkzeug im Kampf gegen rassistische, sexistische und frauenfeindliche Diskriminierung, der sie als Schwarze Frau ausgesetzt ist. Ihr Ziel ist es, ein Vermächtnis an junge afrodiasporische Menschen weiterzugeben, da jene in der österreichischen Mehrheitsgesellschaft zu oft verletzlich gemacht werden.

  • “Vivian Crespo Zurita präsentierte ein starkes Projekt, das nicht nur fest mit ihren früheren Arbeiten verbunden ist, sondern auch neue Wege aufzeigt, die gleichzeitig sehr persönlich und von sozialer Bedeutung sind. Das Projekt geht viele Schritte weiter, indem es Fragen der Kolonisierung, des Rassismus, der Migration und der patriarchalen Unterdrückung mit dem sozialen Zusammenleben und dem Klimawandel verbindet. All diese Themen werden in einem beeindruckenden performativen, ortsspezifischen Vorschlag zusammengeführt, in dem der Körper, der Crespo ist, eine Verbindung zum Land, den von ihr gewählten Orten, den vier Elementen - Luft, Erde, Feuer und Wasser - und den Himmelsrichtungen - Süden, Osten, Westen und Norden - herstellt. Es handelt sich um eine weitreichende, ortsspezifische Performance, die an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten in Wien aufgeführt wird. Crespo zeigt ihr Engagement für den Aktivismus auf eine Weise, die sowohl ästhetisch als auch spirituell ist und eine Brücke zwischen ihrer Geschichte und ihrem Status als Migrantin schlägt.”

  • "Intersektion des Körpers und des Klimas" : Vivian rückt in ihrem Projekt die Ausbeutung des Schwarzen Körpers und die des Klimas in den Vordergrund. Die Intersektionen zwischen der kapitalistischen Ausbeutung Schwarzer Körper und dem Raubbau am Planeten Erde fungieren als Grundlage für Performances, Workshops und Interviews. Zeremonien und Performances im öffentlichen Raum thematisieren, genau wie ihre selbst aus recycelten Materialen gefertigten Kostüme, die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft. Nach den vier Himmelsrichtungen ist im Westen Wiens eine Performance zum Thema Wasser geplant, im Süden zum Element Erde, im Osten zu Feuer, im Norden zu Luft. Der geographische Mittelpunkt wird das Omofuma Denkmal sein. Am Ende des Projekts ist eine Ausstellung geplant, in der die Dokumentation der Arbeit in Form von Fotos und Videos gezeigt werden.