Rawan Almukhtar

Rawan Almukhtar ist ein Bildender Künstler, politischer Aktivist und wurde 1991 in Bagdad geboren. Er studierte Malerei an der University of Fine Arts in Bagdad. Kurz vor seiner Flucht beschäftigte sich Almukhtar im Takrib Institut for Contemporary Arts in Bagdad mit dem Thema der konfessionalisierten Gewalt. Nach seiner Flucht aus dem Irak eröffneten sich ihm neue Möglichkeiten, politische Themen direkter und kritischer aufzuarbeiten. 

Seit 2018 studiert er Zeichnen an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Die Oktober-Revolution 2019 markiert einen wichtigen Bruch und eine neue künstlerische und inhaltliche Ausrichtung von Almukhtar. Die Forderungen nach einem Regimewechsel und der Kampf gegen Korruption inspirierten anfänglich auch Almukhtars Arbeiten und politischen Aktivismus in Wien. Nach der Ermordung von 800 Demonstrant*innen der Oktober-Revolution in Bagdad im Jahr 2020 beschäftigt Almukhtar aktuell mit dem Thema der staatlich sanktionierten Gewalt.

The Chosen Arm 

Eindrucksvoll visualisiert Rawan Almukhtar seine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem in Österreich hergestellten Scharfschützengewehr HS.50. 800 dieser großkalibrigen Maschinengewehre Made in Austria zirkulieren bis heute in den Reihen diverser Milizen und Terrororganisationen im Irak, Syrien, Jemen und dem Libanon. Almukhtar wirft Schlaglichter auf die Verstrickung österreichischer Waffenkonzerne in Kriegsregionen wie dem Irak. Im Projekt The Chosen Arm reproduziert Almukhtar 800 sogenannter Combat Prints mit dem Ziel der Visualisierung, Benennung und Materialisieren der Gewalt und deren Geburtsort Österreich. Schließlich geht es Almukhtar um einen Bruch mit der Praxis des Nicht-Wissen(-Wollens) und den ethischen Fragen nach politischer Verantwortung.  

 

Bild: Rawan Almukhtar