Mo Harawe 

Im Mai 2020 kam es zu einem verheerenden Brand, der die Räumlichkeiten des somalischen Vereins vollständig zerstörte. Der Verein ist der größte Verband, der in Österreich lebenden Somalier*innen. Er ist auch der Dachverband aller Mitglieder der somalischen Gemeinde in Wien und Umgebung. Darüber hinaus ist der Verein die erste Anlaufstelle für Neuankömmlinge. Im Wesentlichen besteht jedoch die Arbeit des Vereins darin, allen somalischen Mitgliedern beim Prozess der sozialen Eingliederung in die österreichische Gesellschaft unterstützend zur Seite zu stehen und beschäftigt sich neben Integration auch mit sportlichen und kulturellen Aktivitäten. Darüber hinaus ist der Verein ein Treffpunkt für alle Somalis, egal ob Frau, Mann, Kind oder Erwachsener.Es ist ein Ort zum Plaudern, zusammen Tee zu trinken; ein Ort um über das alte Leben in Somalia, die Gegenwart in Österreich, aber auch über Glauben oder Musik zu reden. Da es diesen Treffpunkt nicht mehr gibt, finden jetzt all diese Gespräche auf den Straßen, in Parks und in Lokalen statt. Eine kurze Dokumentation, in der Interviews mit den Betroffenen geführt werden, soll zeigen welche Bedeutung die Räumlichkeiten und der Verein für die Mitglieder hat.

Mo Harawe ist ein somalischer Filmemacher, der in Mogadischu geboren wurde. Er entdeckte seine Leidenschaft für das Kino durch eine Kunstschule in Somalia, die er als Teenager besuchte. Seit 2009 lebt Mo Harawe in Wien, wo seine Reise als Filmemacher begann. Er besuchte zahlreiche Filmworkshops und realisierte fünf Kurzfilme, die auf internationalen Filmfestivals vorgeführt und prämiert wurden. Mo Harawe arbeitet außerdem als Drehbuchautor und hat mehrere Drehbücher für Spielfilme geschrieben. Sein Filmdrehbuch "To Mogadischu", das er im DIVERSE GESCHICHTEN SCRIPT LAB erarbeitete, hat 2016 den DOR FILM-Preis auf dem Festival Diagonale gewonnen. 2019 gewann Muhamed Harawe das BKA-Startstipendium für seinen neuen Spielfilm "Das Dorf neben dem Paradies“.

Bild: Mo Harawe