Masha Godovannaya
Für das kültüř gemma! Stipendium realisierte Masha Godovannaya das Projekt "Rituals of Relatedness: Margins of Queer Kinship and beyond", das die Ränder zeitgenössischer queerer Verwandtschaften nachzeichnet und neu definiert. Verwandtschaften, die von lokalen queeren Communities gelebt und praktiziert werden, die Erfahrungen mit Migration und/oder Elternschaft gemacht haben/machen. Konzipiert als partizipatorisches, kunstbasiertes Projekt (von/für/gemeinsam mit den Communities) stellte es Fragen nach queerer Verwandtschaft/ Gemeinsamkeit des Seins, der Erziehung von Kindern, Solidarität und Unterstützung und bot an, Konzepte von "Queerness" außerhalb westlicher (vorwiegend weißer und angelsächsischer) Paradigmen neu zu konfigurieren.
Masha Godovannaya ist bildende Künstlerin, queer-feministische Sozialforscherin, Universitätsdozentin, post-sowjetisches Subjekt und Mutter mit diversen Hintergründen von ideologischer Vertreibung (ständige Migration, marginale filmische Formen und queer-feministischer Artivismus). Ihre multiplen Identitäten und breiten interdisziplinären Interessen ermöglichen es ihr, sich über Disziplinen, Medien, Formate und verschiedene politische, soziale und künstlerische Welten hinweg zu bewegen.
Als praktizierende Künstlerin arbeitet sie seit über zwei Jahrzehnten mit visuellen Medien und betrachtet ihre Filme und Installationen als audiovisuelle Erfahrungen, in denen persönliche, subjektive Elemente mit konkreteren Beobachtungen der Außenwelt und sozio-politischen Kontexten vermischt werden. Sie nähert sich der Kunstproduktion als einer kollektiven Aktion. Ihre künstlerische Praxis ist eng mit der künstlerischen Forschung verbunden und stützt sich auf Ansätze wie Bewegtbildtheorie, Sozialwissenschaft, Queer-Theorie, dekoloniale Methodologien, feministische Studien und zeitgenössische Kunst.
Bild: Masha Godovannaya