Jelena Popržan
Jelena Popržan, geboren 1981 in Novi Sad, ist eine in Wien lebende Bratschistin, Sängerin, Komponistin und Performerin. Sie studierte Viola in Belgrad und absolvierte ihren Master an der Kunstuniversität Graz. Sie gründete eigene Ensembles wie „Catch-Pop String-Strong“ (u. a. Austrian World Music Award 2011), „Sormeh“ und „Madame Baheux“ (Austrian World Music Award 2014). Es folgten Konzertreisen durch Österreich, Europa, bis nach Mexiko, die USA und Peru. Ihr musikalisches Œuvre reicht von Klassik, World, Jazz, politisches Lied, Musikkabarett, Folk, Rock, Neue Musik bis zum Stimmexperiment. 2020 veröffentlichte sie ihr erstes Solo-Album (La Folia), das von der Presse gefeiert wurde. Derzeit ist sie mit ihrem Soloprogramm, dem „Jelena Popržan Quartett“ und der Band „Madame Baheux“ unterwegs. Als Theatermusikerin und Schauspielerin arbeitete sie bereits mehrmals mit der Regisseurin Sara Ostertag zusammen, u.a. bei Warum das Kind in der Polenta kocht (2014, STELLA Preis für die beste Bühnenmusik), Muttersprache Mameloschn (2018, Nestroy-Preis für die beste Off-Produktion) Die Sprache des Wassers (2019, STELLA Preis für die beste Theatermusik) und Das große Heft (2019, nominiert für den Nestroy-Preis und auf der Shortlist des Berliner Theatertreffens 2020).
Während ihres Stipendiums erarbeitete sie ein Repertoire an Wiener-Liedern: „Obwohl ich nicht hier aufgewachsen bin und erst vor zehn Jahren nach Österreich kam, hab ich schnell ein musikalisches Gespür für österreichische Dialekte entwickelt. Hier kommt der politische Aspekt: Es macht mir Spaß, als Migrantin, der schnell zu wenig Integration vorgeworfen wird, zu zeigen, wie schnell ich mir die Codes dieser Gesellschaft aneignen kann. Aber diese „Integration“ so gestalte, wie es mir passt.“
Bild: Jelena Poprzan