Belinda Kazeem-Kamiński

Im Spannungsfeld des Umgangs zwischen weißer, männlicher Wissensproduktion, der Nichtexistenz von direkten Quellen und dem wiederkehrenden Gefühl des Flashbacks, setzt sich Belinda Kazeem-Kamiński mit der (Un-)Sichtbarkeit von Schwarzer Geschichte in Österreich auseinander. Wie umgehen mit den Leerstellen im Archiv? Wie Nachdenken über Schwarzsein in einem Land, dessen Bevölkerung mehrheitlich behauptet, kein koloniales Erbe zu haben?

In ihrer Präsentation suchte die Künstlerin einen Umgang mit diesen Leerstellen im Archiv und den Flashbacks im Alltäglichen. Jenseits von Wünschen nach Glättung und widerständigen Geschichten werden künstlerische Strategien des Umgangs mit Archivmaterial zur Diskussion gestellt.

Belinda Kazeem-Kamiński ist Künstlerin, Autorin und Lehrende. Ihre Arbeit zeichnet sich durch einen interdisziplinären Ansatz aus, der postkoloniale und Schwarze feministische Theorie mit einer visuellen Praxis verbindet. Im Rahmen des PhD-in-Practice an der Akademie der Bildenden Künste Wien forscht sie zur Performativität von Schwarzsein in Verbindung zu österreichischer Kolonialität, dabei interessiert sie sich für Erinnerung und Schwarze radikale Imagination in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Bild: Belinda Kazeem-Kamiński