Andrea Palašti
“People in the Open Air” ist ein visueller Essay über das 'Verhalten' von Fotografien während des Zweiten Weltkriegs. Er erforscht, wie das Alltägliche im Krieg funktioniert, und zwar anhand einer Auswahl privater und institutioneller Fotografien, die um einen roten Faden herum aufgebaut sind: wie Menschen sich in Bezug auf neue Umgebungen und Landschaften positionierten.
Subjektiv ausgewählt aus den Bildarchiven des Volkskundemuseums (Wien, Österreich), des Jüdischen Historischen Museums (Belgrad, Serbien), des USHMM (Washington, USA), des Bundesarchivs (Koblenz, Deutschland), der Wiener Library (London, Großbritannien) und aus der ungarischen Zeitung Illustrated Sunday (Képes Vasárnap, Privatarchiv), setzt sich die Arbeit auch mit der Dialektik zwischen scheinbar unpolitischer Vernakularfotografie (individuelle Subjektivitäten) und propagandistischen Fotografien (öffentliche Ideologie) auseinander.
Andrea Palašti (Serbien, 1984) arbeitet über künstlerische und kuratorische Grenzen hinweg, experimentiert mit Archiven und Methodologien - und konzentriert sich dabei auf Fragen der kulturellen Geographie, der Geschichte und des Alltagslebens. Durch ihre Arbeit ist sie am Wissensaustausch interessiert, indem sie die Erinnerung, Subjektivität und Identität sowie die Verantwortlichkeiten der Geschichte hinterfragt.
Bild: Andrea Palasti